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Schöner unsere Städte (und Gemeinden) 1

Stellen Sie sich vor, es ist wieder Bundestagswahl und sämtliche Parteien sind sich darin einig, ausnahmsweise auf Wahlwerbung mittels kleiner und großer Plakate zu verzichten. Alle sehen ein, dass diese Form der Werbung das harmonische Antlitz der Städte und Gemeinden für einen langen Zeitraum erheblich stört und den Unmut der Bürger hervorruft, weil sich diese verfolgt und bedrängt fühlen. Der Wettbewerb um die angeblich „besten“ Plätze und Sprüche findet nicht mehr statt. Eine in Auftrag gegebene externe Analyse spricht zudem von einer negativen Umweltbilanz der früheren Plakatwerbungen: Entwerfen, drucken, transportieren, aufbauen, erneuern, reparieren, abbauen, entsorgen, einlagern. Der finanzielle Aufwand und der Nutzen standen nie in einem vernünftigen Verhältnis. Hinzu kamen große inhaltliche Mängel. Eine Umfrage unter den Bürgern ergab, dass die „Sprüche“ eher einfältig und nicht motivierend sind

Die Realität sieht leider immer noch so aus:

Die Plakate scheinen für die Parteien wichtig zu sein. Man präsentiert sich im öffentlichen Raum und gibt den Kandidaten ein Gesicht. Aber so Inhalte vermitteln, wo es sich doch nur um platte Sprüche handelt, die niemandem im Gedächtnis bleiben? Was interessiert mich heute mein Plakat von gestern!

Nur wenigen Gemeinden gelingt es, diese Flut einzudämmen oder mit einem Trick zu verbieten, indem Laternen zu Verkehrszeichen werden. Flut ist das richtige Wort, denn in Berlin sind es über 100000 Plakate. 2017 gaben die fünf stärksten Parteien mehr als 60 Millionen € aus.

Was gesetzlich erlaubt ist, muss nicht immer gut und vernünftig sein.

Die sinnlose Zerstörungswut keine Grenzen. Man muss mit dieser Form der Wahlwerbung nicht einverstanden sein, aber das hier ist ein absolutes Unding. Ich hoffe, die Täter werden gefasst.

Hier einmal endlich etwas Sinnvolles.

Am 4. Oktober 2021 war die CDU immer noch nicht weggeräumt.